
Historische Schleusen im Elbe-Lübeck-Kanal
Die Hotopp-Schleusen – Denkmal der frühen Industriealisierung
Um den Höhenunterschied (ca. 16 Meter) zwischen der Elbe im Süden und der Ostsee im Norden auszugleichen, wurden im Stecknitzkanal 18 Stauschleusen gebaut. Man staute das Wasser einfach an, die Boote sammelten sich hinter dem Schleusentor und wurden mit dem Öffnen regelrecht weitergespült. Beim Ausbau des Kanals (1895 – 1900) wurden sieben Kammerschleusen errichtet – mit jeweils zwei Toren, zwischen denen die unterschiedliche Wasserhöhe durch Heben oder Senken ausgeglichen wird.
Da es seinerzeit entlang des Kanals noch keine Stromversorgung gab, mussten die Schleusen mechanisch betrieben werden. Der Ingenieur Ludwig Hotopp (1854-1934), erdachte dafür ein Prinzip, das das Heben und Senken des Wassers ausschließlich durch Druckluft und Vakuum (wird durch einen Kessel erzeugt) realisiert.
Sechs dieser historischen Schleusen funktionieren noch heute nach dem Hotoppschen Prinzip, lediglich in Lauenburg gibt es seit 2006 eine neue, mit Ölhydraulik betriebene Schleuse.

Die Geschichte des Kanals hängt mit der des Salzhandels zusammen. Salz, das „weiße Gold“, war im Mittelalter sehr wertvoll, z.B. um Lebensmittel haltbar zu machen.

Der Stecknitzkanal war für den Salztransport im Mittelalter sehr wichtig: Auf Plattbodenschiffen, den Salzprähmen, treidelten die Stecknitzfahrer ihre kostbare Fracht.

Rund 20 Ehrenamtliche aus der Stecknitz-Region rekonstruierten 2009 einen mittelalterlichen Salzprahm, der in Berkenthin besichtigt und getreidelt werden kann.